Die Königs Wusterhausen-Mittenwalde-Töpchiner Kleinbahn AG (KMTE) betrieb ab 1894 die Bahnstrecke von Königs Wusterhausen über Mittenwalde nach Töpchin, die auch Motzenersee-Bahn genannt wurde. Die Strecke wurde dann ab 1949 von der Deutschen Reichsbahn betrieben. Seit 2001 ist die Draisinenbahnen Berlin/Brandenburg GmbH & Co. KG Eigentümer der Strecke Mittenwalde–Töpchin, seit 2006 der Gesamtstrecke

Die Gegend rund um die damalige Kreisstadt Königs Wusterhausen war um die Jahrhundertwende für ihre zahlreichen Ziegeleien bekannt. Das stetige und vor allem rasante Wachstum des nahen Berlins sorgte für eine entsprechende Auslastung der Betriebe. Auf Dauer konnte der Abtransport der Ziegel nicht mehr mittels Pferdefuhrwerken bewerkstelligt werden, so dass eine private Eisenbahn hier Abhilfe verschaffen sollte. Die Baufirma Becker & Co. erstellte hierzu ein entsprechendes Projekt, das am 4. Mai 1893 vom Regierungspräsidenten des Regierungsbezirks Potsdam, Robert Hue de Grais genehmigt wurde.

Die Bauarbeiten verliefen ohne große Zwischenfälle, so dass der erste Abschnitt zwischen Königs Wusterhausen und Mittenwalde bereits 1. November 1894 eröffnet werden konnte. In Mittenwalde befand sich östlich des Zentrums in der Baruther Vorstadt der Kopfbahnhof Mittenwalde (Mark) für die Strecke. Am 31. Dezember desselben Jahres ging der zweite Abschnitt von Mittenwalde über Motzen nach Töpchin in Betrieb. Ein weiteres dreiviertel Jahr darauf, am 21. September 1895, ging vom Kopfende des Bahnhofs Mittenwalde aus eine etwa drei Kilometer lange Verlängerung zur Ziegelei Schöneicher Plan in Betrieb. Ursprünglich war geplant, diesen Abschnitt weiter bis Zossen an der Dresdner Bahn zu verlängern, was vorerst jedoch nicht realisiert wurde.

Das endgültige Aus für den SPNV kam für die Bahn Anfang der 1970er Jahre. Zunächst wurde am 30. September 1973 der Südast von Mittenwalde Ost nach Töpchin auf Omnibusbetrieb umgestellt. Ein Jahr später, am 29. September 1974, folgte der verbliebene Abschnitt Königs Wusterhausen–Mittenwalde Ost zusammen mit der Fortführung nach Zossen.

Die Strecke lag daraufhin die nächsten Jahre brach, über eine Wiederaufnahme des SPNV wurde mehrmals spekuliert. Mitte der 1990er Jahre erfolgte sogar kurzzeitig Gelegenheitsverkehr zwischen Berlin Ostbahnhof über Königs Wusterhausen und dem Haltepunkt Motzen Mitte (der dann aber in Motzen Golfplatz umbenannt wurde). Grund waren die vom deutschen Profigolfer Bernhard Langer initiierten German Masters, für die ein Zubringershuttle mit zwei Diesellokomotiven der Baureihe 202 und sieben Wagen eingerichtet wurde, der zum Zeitpunkt des Turniers nonstop zwischen den Bahnhöfen verkehrte. Nachdem die Spiele 1997 nach drei Jahren an einen anderen Standort verlegt wurden, wurde der Shuttle-Service wieder eingestellt. Grund für die Verlegung war der zu geringe Gästeandrang.

Der Güterverkehr wurde zum 1. Juni 1997 zwischen Töpchin und Mittenwalde und zum 1. Januar 2001 zwischen Königs Wusterhausen und Mittenwalde eingestellt.

Eine letzte Sonderfahrt mit der Lokomotive 52 8177-7 fuhr 2005 von Berlin-Schöneweide über Königs Wusterhausen, Mittenwalde Ost, Töpchin, zurück nach Mittenwalde Ost, weiter über Zossen bis nach Jüterbog und von dort wieder denselben Weg zurück nach Berlin.

2001 wurde auf dem Abschnitt Mittenwalde Ost–Töpchin eine Draisinenstrecke eingerichtet. Das Angebot wurde 2006 auf die Gesamtstrecke bis Königs Wusterhausen ausgedehnt. Neben den Fahrten mit Schienenbussen und verschiedenen Draisinentypen besteht auch die Möglichkeit, am Bahnhof Mittenwalde Ost in ehemaligen Reichsbahnwagen eine Unterkunft zu nehmen.

Inzwischen wurde das Angebot mit Schienenbussen (Stand: 2014) wegen mehrerer Zerstörungen und mangelnder Nachfrage wieder eingestellt.

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